Make Up – das ist schon länger mehr als nur Lippenstift und Mascara. Immer mehr Frauen schwören auf das Konturieren und spätestens seit Kim Kadashian ist das sogenannte Contouring in aller Munde.
Konturieren: Mit dem Schatten spielen
Doch was ist Konturieren überhaupt? Wie der Name schon andeutet, handelt es sich dabei um das sichtbar Machen von Konturen im Gesicht. Dabei kommt es vor allem auf das Spiel mit Licht und Schatten an. Wer sich unsicher ist, wie das Konturieren überhaupt funktioniert, der kann einmal bei Sonnenlicht in den Spiegel schauen: Welche Stellen werden im Gesicht beleuchtet und auf welche Stellen fallen Schatten? Das sind genau die Bereiche im Gesicht, die konturiert, also mit einem dunklen Schatten versehen werden können. Stellen, die konturiert werden können, sind in der Regel die Partie unterhalb der Wangenknochen. Daneben ist ebenfalls der obere Haaransatz dafür geeignet, mit einem Konturierprodukt verdunkelt zu werden.
Schatten befinden sich auch in der unteren Gesichtshälfte. Gerade der Übergang von Kinn und Hals kann mit einem künstlich inszenierten Schatten so richtig in Szene gesetzt bzw. abgedunkelt werden. Wer möchte, hat ebenfalls die Option, die Nase zu konturieren. Doch was bringt das Contouring überhaupt? Mittels der spezifischen Produkte können die Schokoladenseiten im Gesicht betont und kleinere Makel kaschiert werden. Durch das Spiel mit Licht (Highlighter) und Schatten (Contouring Produkte) kann beispielsweise die Nase schmäler geschminkt oder dem Gesicht mehr Ausdruckskraft verliehen werden. Runde Gesichter erscheinen mit mehr Schatten plastischer, während eckige Gesichter mit den Schatten an den richtigen Stellen harmonisiert werden können – alles eine Frage der Farbe!
Auf die richtigen Produkte vertrauen
Wie bei anderen Make-up-Themen auch kommt es beim Konturieren ebenfalls auf die richtigen Produkte an. Es gibt eine Vielzahl an tollen Konturierprodukten in den unterschiedlichsten Formen. So kann auf das Gesicht beispielsweise Konturier Puder aufgetragen werden. Dies hat den Vorteil, dass es bequem mit einem Pinsel eingearbeitet werden und verblendet werden kann. Wer sich gegen ein Puder entscheidet und lieber zu flüssigen Beschaffenheiten greift, der kann auch einen Contouring-Stick wählen. Dabei handelt es sich zumeist um eine cremeartige Konsistenz – ähnlich wie Stick-Foundations – die dann mit einem Schwämmchen oder dem berühmten Beautyblender bzw. dem Ebelin-Ei eingearbeitet werden können.
Egal, für welche Art von Produkt man sich entscheidet – es kommt immer darauf an, das Handling zu beherrschen. Oftmals kommt es dabei nicht nur auf die passenden Beautyartikel an, sondern auch auf das Zubehör. Puder zum Konturieren kann am besten mit einem schmalen Pinsel eingearbeitet werden. Ob fest oder locker gebunden – das entscheidet jeder selbst. Cremige Texturen können toll mit den Fingern oder einem Make Up Schwamm eingearbeitet und verblendet werden. Hier kommt es allerdings ein wenig auf die Übung an. Stichwort: Weniger ist mehr! Die meisten Konturprodukte können schichtweise aufgebaut werden, sodass es sinnvoller ist, mit einer kleineren Menge zu beginnen.
Weniger ist mehr: Konturieren
Wer sich für einen zarten Auftrag entscheidet, hat den Vorteil, dass das Contouring wesentlich natürlicher aussieht – und genau das ist ja die Intention. Es sollen keine dicken und dunklen Balken hervorstechen, sondern ein leichter Schatten im Gesicht erkennbar sein. Das sieht am besten mit wenig Produkt aus und wirkt besonders harmonisch, wenn die Übergänge sorgfältig verblendet werden. So wirken die Schatten besonders natürlich und modellieren das Gesicht genau so, wie Sie es wollen.
Ein weiterer Punkt in Sachen Natürlichkeit ist die Farbe des Konturproduktes. Das Konturpuder oder der Contouring-Stick sollte in jedem Fall zum Teint passen. Helle Häutchen greifen besser zu einem leicht getönten Produkt, wohingegen Personen mit einer dunklen Gesichtsfarbe ruhig eine dunklere Konturfarbe wählen können.
Viele Beautyanhänger greifen zum Konturieren zu einem Bronzer. Das wirkt besonders harmonisch, ist jedoch Geschmackssache. Bronzer, die der Haut einen leicht gebräunten Ton verleihen sollen, wirken oftmals sehr warm und sind nahe dran an einem orangenen Farbton. Schatten sind aber von Natur aus eher kalt und grau. Es ist daher empfehlenswert, beim Konturieren zu einem kühlen und aschigen Farbton zu greifen, um das Contouring noch natürlicher wirken zu lassen.
Video: Meine CONTOUR, HIGHLIGHT und BAKING Routine | Konturieren für Anfänger
Gesichtsformen: Wie schmeichelhaft konturieren?
Das Spielen mit dunkeln und hellen Stellen im Gesicht kann dazu genutzt werden, die Gesichtsform schmeichelhafter erscheinen zu lassen. Wer eine runde Gesichtsform hat, kann mehr Kanten in die Gesichtszüge schminken, markante Gesichter haben hingegen die Option, die Ecken etwas softer wirken zu lassen. Generell ist es bei flächigen Gesichtern, zum Beispiel runde Gesichter, die ebenso breit wie hoch sind, sinnvoll, auf ein markantes Contouring zu setzen. Um die Wangenknochen zu betonen, können dort zwei schmale Dreiecke nach innen geschminkt werden. An der linken und rechten unteren Gesichtshälfte ist es sinnvoll, zwei Ovale mit Konturpuder oder dem Stick zu schminken, diese modellieren das Kinn etwas markanter.
Ein ovales Gesicht kann unterhalb der Wangenknochen mit einer schmalen, aber gut verblendeten Linie unterstrichen werden. Etwas Konturprodukt am Kinn, an der äußeren Seite oberhalb der Augenbrauen und am Haaransatz unterstreichen die harmonische Form eines ovalen Gesichts. Wer ein markantes Gesicht hat, der kann lang gezogene Dreiecke auf Höhe der Wangenknochen anbringen, die weit in die Mitte des Gesichts reichen. Diese runden das auffällige Kinn ab und sorgen für mehr Harmonie im Gesicht. Wer eine herzförmige Gesichtsform hat, der kann mit einer breiten Kontur am Kinn und zwei breiten Punkten am Haaransatz etwas mehr Symmetrie ins Gesicht zaubern – immer unter der Prämisse, nicht zu dick aufzutragen.
Video:KONTURIEREN & HIGHLIGHTEN für Anfänger – MEINE ROUTINE – TheBeauty2go
Contouring – Kombinieren mit Highlighter und Concealer
Wo Licht ist, da ist auch Schatten – genau aus diesem Grund lohnt es sich, nicht nur mit einem Konturprodukt im Gesicht zu arbeiten, sondern auch mit einem Highlighter. Von zart schimmernd bis auffällig glänzend: Es gibt eine Vielzahl an Highlightern, die Schimmer ins Gesicht zaubern. Gerade auf den Wangenknochen und auf dem Nasenrücken wirkt Highlighter besonders schmeichelhaft. Er setzt das Gesicht in Szene und ist ein schöner Ausgleich zum schattigen Contouring. Übrigens: Wer über eine breite Nase verfügt, kann auch hier mogeln: Highlighter in der Mitte des Nasenrückens und Konturprodukt an den beiden Seiten – gut verblendet versteht sich – macht die Nase optisch schmaler.
Contouring im Kim Kardashian Beauty Look gefällig? Die Frau von Kanye West arbeitet mit einer Extraportion Highlighter ( = Strobing) und modelliert ihr Gesicht so besonders schmeichelhaft. Während das Konturprodukt wie bei der ovalen Gesichtsform aufgetragen wird, zeigt sich das Verteilen des Highlighters großzügiger: Diesen über der Nasenwurzel, oberhalb des Wangenknochens und auf der Mitte der Stirn großzügig auftragen und sorgfältig verblenden – fertig ist der Kim Kardashian Look! Apropos Auftrag: Generell ist es sinnvoll, das Gesicht zunächst mit Foundation und Concealer fertig zu schminken und anschließend abzupudern. Danach kann es mit dem Konturieren losgehen. Anfängern sei geraten: Zunächst langsam an das Contouring herantasten, bis der Dreh raus ist!
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