Die Erotik ist ein sehr weites Feld – und selbst in konservativen Schlafzimmern wird nicht nur die Missionarsstellung praktiziert.
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Eine dunkle, andere Seite der Erotik: Shades of Grey
Spätestens seit dem großen Erfolg der 50 Shades of Grey-Reihe ist auch die dunkle Seite der Erotik in den Fokus gerückt. Das bedeutet allerdings nicht, dass alle Menschen schlagartig aufgeklärt wären über die Dinge, die sich hinter dem Kürzel BDSM verbergen. Hier sollen ein paar Gerüchte aufgegriffen und geklärt werden.
BDSMler sind pervers!
Pervers ist eine Sache erst dann, wenn man niemanden mehr findet, der freiwillig mitmacht. Außerdem sollte man andere Menschen nicht mit den eigenen Vorlieben belästigen. Natürlich darf man frivol (aber bitte nicht gleich mit nackten Brüsten und Geschlechtsteilen) in die Öffentlichkeit. S/M-Spiele haben dort aber ebenso wenig verloren wie ganz normaler Sex.
Was Menschen in ihrem Schlafzimmer oder in einem Club machen, geht Außenstehende nichts an. Fakt ist aber: BDSMler gehören zu allen Schichten. Hier findet man die Ärztin also ebenso wie den Müllmann und den Bäcker genau wie die Blumenverkäuferin. Im Alltag sieht man den Menschen die speziellen Neigungen freilich nicht an. BDSM ist nicht am Rand, sondern in der Mitte der Gesellschaft zu finden.
BDSM ist brutal!
Ja, es kann beim BDSM heftig zugehen. Allerdings wäre es erstens sehr verkürzt zu denken, dass hier nur die Peitsche geschwungen wird. Und zweitens hinterlassen BDSM-Spiele normalerweise keine bleibenden Verletzungen.
Andernfalls müsste sich jede professionelle Domina täglich mehrfach wegen vorsätzlicher Körperverletzung verantworten.
Fakt ist aber: Es gibt zahlreiche Menschen, die Schmerzen als lustvoll empfinden – und die Zahl jener, die anderen diese Schmerzen gerne zufügt, ist nicht geringer.
Doch es wird genau darauf geachtet, dass es dabei nicht zu ernste Verletzungen kommt.
BDSM braucht Lack, Leder, Latex, Ketten und Handschellen!
Die genannten Materialien beziehungsweise Dinge haben in den Anhängern sadomasochistischer Spiele durchaus einen hohen Stellenwert.
Doch die Vorlieben sind höchst unterschiedlich: Während einige Menschen einen sehr ausgeprägten Materialfetisch besitzen und daher nur in entsprechender Montur beziehungsweise Ausstattung spielen, kommen andere vollkommen ohne derlei „Schnickschnack“ aus. Man kann also nicht alle und jeden über einen Kamm scheren.
S/Mler können mit normalem Sex nichts anfangen!
Selbst der größte Fischfan wird sicher manches Mal Lust auf Fleisch oder ein vegetarisches Menü haben. Fußballer sind schon beim Radfahren gesehen worden und CDU’ler sind in der Lage, sich mit Linkspolitikern bei einem Glas Wein nett zu unterhalten. Der Blick über den scheinbar gegebenen Tellerrand ist also nicht die Ausnahme, sondern vollkommen normal. Das gilt selbstverständlich auch für die Erotik. Viele Freunde des BDSM haben auch schlicht nicht die Zeit dafür, ihrem außergewöhnlichen Spiel tagtäglich nachzugehen. Wer BDSM nicht so oft, dafür aber besonders ausschweifend praktiziert, kann das Spiel sogar noch intensiver genießen
Wer BDSM praktiziert, tut dies im Folterkeller!
Dieses Vorurteil lässt die meisten Anhänger aus der Szene laut auflachen. Zwar gibt es durchaus S/M-Studios mit entsprechender Kulisse oder Ausstattung. Und ein Domina-Thron, ein Gitterkäfig oder ein Pranger lassen die Herzen vieler SMler durchaus höherschlagen. Doch derlei Mobiliar findet in den wenigsten Schlafzimmern Platz. In den meisten Fällen beschränkt sich das heimische S/M-Equipment auf kleine Accessoires wie die am Bett befestigten Handfesseln.
Wer auf der Straße Lack, Leder und Latex trägt, steht auf harten Sex!
Das ist gut möglich, muss aber nicht sein. Denn es gibt keinen zwingenden Zusammenhang zwischen einer Vorliebe für außergewöhnliche, erotische Outfits und der harten Gangart im Schlafzimmer. Ein großer Teil der Menschen, die automatisch für BDSMler gehalten werden, sind Fetischisten, liebenswerte Freaks, Gothics oder Emos und als solche alles andere als brutale Monster. Eher im Gegenteil…