Sind Naturparfums wirklich besser als Parfums, die im Ladengeschäft gekauft werden können? Die klare Antwort: Ja, sie sind besser, da sie natürlich und preiswert sind. Gleichzeitig ist der Duft aber oft weniger intensiv.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Naturparfum selber herstellen: Das Wichtigste aus der Welt der Parfums
Wer ein Parfum mit ätherischen Ölen selber machen möchte, muss erst einmal wissen, was ein Parfum eigentlich ist und woraus es besteht. Worauf kommt es an, wenn ein eigener Duft kreiert wird?
Übrigens: Düfte gibt es schon seit Tausenden von Jahren, wobei sie bei den alten Ägyptern vor allem zu Kultzwecken verwendet wurden. Die eigentliche Parfumgeschichte beginnt mit den Kreuzzügen gegen Ende des 11. Jahrhunderts. Die Kreuzfahrer brachten unterschiedliche Düfte aus dem Orient mit und trafen damit auf reges Interesse in ihren Heimatländern.
Die fremden Düfte wurden sogar als Mittel im Kampf gegen die Pest geschätzt. Wenig später fanden sie ihre Verwendung bei der täglichen Körperpflege, wenngleich es vorrangig darum ging, schlechte Körpergerüche zu überdecken. Noch etwas später konnte sich die Massenproduktion der Duftmischungen durchsetzen und die verschiedenen Düfte wurden immer wieder verfeinert und kreativ verändert.
Gute Noten für jede Duftsorte
Ein jeder Damen- oder Herrenduft besteht aus drei Noten:
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Kopfnote
Sie ist die Spitze der Komposition und der Duft, der beim ersten Schnuppern wahrgenommen wird. Gern werden hier frische oder blumige Nuancen verwendet.
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Herznote
Die Herznote bestimmt die Duftfamilie und nimmt den größten Raum bei der Zusammenstellung eines Duftes ein.
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Basisnote
Die Basisnote ist die Grundlage für die Herznote und verfestigt diese. Gern werden schwere und warme Nuancen verwendet. Sie unterstützen aber nicht nur den Geruch selbst, sondern sollen auch dafür sorgen, dass die eigentlichen Düfte auf der Haut gebunden werden.
Wer ein Naturparfum herstellen will, muss sich zwischen verschiedenen Duftfamilien entscheiden oder diese kreativ miteinander verbinden. Es gibt zum Beispiel sehr frische Düfte für den Sommer, die eher blumig sind. Des Weiteren wird in holzige, orientalische und zitrusartige Düfte unterschieden. Die einzelnen Duftnoten werden bei der Herstellung des Naturparfums miteinander verbunden, müssen aber dementsprechend gut harmonieren.
Video: Parfumeur erklärt Duftablauf. Was bedeutet Kopf-, Herz- und Basisnote
Naturparfum aus eigener Herstellung
Schon Kinder kennen das Duftlabor, in dem sie mit verschiedenen Hilfsmitteln experimentieren und eigene Düfte kreieren können.
Sie sind dabei meist äußerst kreativ, wenngleich auf diese Weise Parfums entstehen, die nicht zwingend jedem gefallen.
Wichtig: Vor der Herstellung des neuen Lieblingsdufts muss entschieden werden, welcher Art die Duftlösung sein soll:
- Eau de Toilette
- Body Spray
- Eau des Parfum
- Eau de Cologne
Diese Mischungen unterscheiden sich vor allem durch ihren jeweiligen Anteil an Duftstoffen. Während ein Eau de Toilette beispielsweise nur 12 Prozent Duftstoffe enthält, sind es beim reinen Parfum bis zu 20 Prozent. Damit ist der Duft des Parfums auch deutlich intensiver als bei einem Eau de Toilette.
Die Zusammensetzung des Naturparfums
Es gibt mittlerweile verschiedene Workshops zur Parfumherstellung, in denen es unter anderem um die passende Zusammensetzung eines Naturparfums geht. Neben den Duftstoffen müssen zum Beispiel Alkohol und geruchsfreie Öle als Trägeröle enthalten sein.
Der Alkohol muss hochprozentig sein, weshalb die Wahl auf Weingeist, kosmetischen Alkohol oder Ethanol fallen wird. Das Trägeröl wird benötigt, um die Duftstoffe aufzunehmen und später auf der Haut zu binden.
So wird das Naturparfum hergestellt
Um das natürliche und preiswerte Naturparfum herzustellen, muss auf die passende Zusammensetzung geachtet werden: Für die Herznote sind 50 Prozent, für die Kopfnote 30 und für die Basisnote 20 Prozent ratsam.
Hier ein Beispiel für ein eigenes Parfum mit diesen Ingredienzen:
- Jojobaöl (10 ml)
- Rosenduft
- Rosenholz
- Mangoaroma
Vier Tropfen Rosenholz und Rosenduft sowie fünf Tropfen Mangoaroma werden auf das Jojobaöl gegeben. Die Mischung muss nun geschüttelt werden. Dafür bitte am besten einen Flakon verwenden. Nach rund zwei Wochen Ruhezeit ist der Duft fertig. Wer möchte, kann besonders kreativ sein und ersetzt Rosenduft durch Vanille, Lavendel oder andere Duftnuancen.
Darum ist das Naturparfum erste Wahl
Wer heute eine fertige Parfumsorte im Handel erwirbt, bekommt dabei nur noch selten echte Duftstoffe veräußert. Meist handelt es sich um synthetische Duftstoffe, die aber durchaus ihren Vorteil haben. Sie sind beispielsweise leichter verträglich und reizen die Haut nicht so schnell. Außerdem sind sie günstiger, weil sie sich in großen Mengen herstellen lassen, während die Produktion echter Duftstoffe sehr aufwendig und zeitraubend ist.
Ein Naturparfum hat gleich mehrere Vorteile, auch wenn hier wiederum auch echte Duftstoffe gesetzt wird. Wer diese aber verträgt, weiß genau, was auf die Haut kommt, was wiederum bei synthetischen Duftstoffe nicht ganz klar ist.
Tipp: Manche Menschen vertragen keinen reinen Alkohol auf der Haut, auch für sie ist die Verwendung reinen Pflanzenöls die bessere Wahl. Damit zeigt sich: Natürliche Parfumsorten aus Eigenherstellung sind nicht nur preiswerter und natürlicher, sie sind in der Regel auch besser verträglich. Es können sogar reine Bio-Parfums hergestellt werden, wenn bei der Auswahl der Zutaten auf deren Herkunft geachtet wird.
Video: Parfum – Der Duftforscher (2006)
Tipps für die Parfumherstellung
Die zweiwöchige Ruhezeit der Duftmischung ist von größter Wichtigkeit, denn in dieser Zeit findet eine Art Reifungsprozess statt. Wichtig ist, dass vor dem Ruhen alles gut durchgemischt wurde, was über das gleichmäßige und kräftige Schütteln ein Leichtes ist. Auch während der Ruhezeit sollte die Mischung ab und zu geschüttelt werden, damit wird der Vorgang des Reifens und des Vermischens der Zutaten unterstützt.
Wichtig: Alle Zutaten werden nur tropfenweise hinzugegeben! Das richtige Abzählen der Tropfen ist von großer Bedeutung, denn schon ein Tropfen kann den Ausschlag geben: Die Mischung riecht plötzlich nicht mehr angenehm, sondern aufdringlich und viel zu stark. Lediglich das Trägeröl wird in Millilitern abgemessen, denn hier würden zu viele Tropfen gezählt werden müssen.
Zu guter Letzt: Nun gilt es, der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen und möglichst viele verschiedene Parfumsorten herzustellen! Dafür müssen keine vorgegebenen Rezepte verwendet werden, eigene Ideen sind gefragt. So entsteht eine ganz individuelle Duftmischung, die an keiner anderen Person erschnuppert werden kann.